Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.
Apostelgeschichte 10,38
Gestern vor 45 Jahren, am 7. April 1977, wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von Terroristen der »Rote-Armee-Fraktion« (RAF) in Karlsruhe auf offener Straße erschossen. Dies führte zur Verabschiedung des Anti-Terrorismusgesetzes im Februar 1978. Sein Nachfolger wurde Kurt Rebmann, der sich selbst als »Hardliner« bezeichnete und sich für die Verschärfung des Strafrechts im Umgang mit Terroristen einsetzte. Ich selbst war als junger Polizist im Objektschutz an seinem Wohnhaus in Stuttgart eingesetzt. Herr Rebmann war wohl in seinem politischen Amt unnachgiebig und streng, jedoch gegenüber uns Polizisten gab er sich stets sehr freundlich. Als ich ihn das erste Mal sah, kam er auf mich zu, gab mir die Hand und stellte sich höflich vor. Ein anderes Mal ging er mit seinem Hund spazieren, und auf seine Bitte hin begleitete ich ihn, in Uniform und mit Maschinenpistole bewaffnet.
Irgendwie muss ich heute in diesem Zusammenhang an Jesus denken. Wie war er doch in seinem Dienst unnachgiebig und streng mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, die das einfache Volk ausnutzten. Egoistische und herrschsüchtige Menschen musste Jesus zurechtweisen. Doch wie sanftmütig und zuvorkommend war er gegen die, welche in aller Einfalt und im Glauben, dass er der Sohn Gottes war, zu ihm kamen. Niemanden hat er zurückgewiesen, für jeden hatte er ein offenes Ohr.
Jesus ist immer noch derselbe. Den Selbstgerechten, die ohne Gott leben wollen, drohen harte Strafen. Aber er nimmt die auf, die von Herzen einsehen, dass sie ohne ihn verloren sind. Jesus ist der »Wohltäter« schlechthin, der gekommen ist, Menschen zu heilen, die an ihrer Seele erkrankt sind und dies vor Gott eingestehen und seine Hilfe annehmen.
Axel Schneider