Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17
»Bleiben Sie gesund«, ist während der Corona-Pandemie so etwas wie das neue »Auf Wiedersehen« geworden - sei es nach dem Einkaufen oder als Grußformel unter einem Brief. Ein nachvollziehbarer und freundlicher Wunsch, denn jeder von uns ist froh, wenn es ihm gut geht und er gesund sein darf. »Bleiben Sie gesund!« setzt allerdings voraus, dass man gesund ist, was leider nicht immer der Fall ist. Wer hat nicht gerade Zahn- oder Rückenprobleme, leidet unter einer Allergie oder einer Erkältung? Und was ist mit vielleicht unerkannten Krankheiten, die wir schon in uns tragen, obwohl wir noch symptomfrei sind? Und selbst, wenn unser Körper wirklich völlig gesund wäre, wie sieht es mit unserer Seele aus? Ist die nicht oft auch krank und verwundet? Wie viele Leute leiden unter psychischen Problemen und Nöten! Gesundheit wird immer relativer, je länger man über sie nachdenkt. Statt »Bleiben Sie gesund!« müsste man daher wohl oft »Werden Sie gesund!« sagen.
Wer krank ist, geht zum Arzt. Gefährlich ist es, wenn man sich gesund fühlt, aber in Wirklichkeit krank ist und keine Hilfe sucht. Die Bibel stellt die unangenehme Diagnose, dass alle Menschen krank sind. Und tatsächlich merken wir, dass wir nicht nur an körperlichen Krankheiten leiden, sondern auch an dem, was andere Menschen uns und wir ihnen antun: Lieblosigkeit, Desinteresse, Arroganz, Kritiksucht. Die Bibel nennt das Sünde. Und um diese »Krankheit« zu heilen, ist Jesus auf die Erde gekommen. Jeder, der anerkennt, dass er krank ist und Hilfe braucht, kann sich an diesen Arzt wenden und Vergebung und Heilung erfahren. Dazu ist nicht mehr als ein einfaches, aber ehrliches Gebet nötig. »Werden Sie gesund!«, ist daher heute mein Wunsch für jeden, der noch nicht zu Jesus gekommen ist.
Elisabeth Weise