Das ist eine richtige Abhärtungskur, was viele kleine Kinder heutzutage mitmachen müssen. Früher waren die Sportkarren so gebaut, dass die Kinder rückwärts fuhren, während sie geschoben wurden. In modernen Karren blicken sie nach vorn. Das ist vielleicht gut gemeint und soll den Spaziergang sicher interessanter für die Kleinen machen. Aber wie ist es in Wirklichkeit? Da brausen die Autos heran und vorbei, da rennen viele Leute, Fahrräder sausen klingelnd vorüber, und dann die vielen feststehenden Eindrücke! Und mit all dem Unerklärlichen, Fremden, Neuen und Beängstigenden sind die Kinder ganz allein.
Da war es doch früher anders. Auch da fuhren Autos vorbei, und es war derselbe Lärm auf der Straße; aber der große Unterschied bestand darin, dass das Kind in all dem Trubel einen festen, ihm sehr vertrauten Punkt hatte: das Angesicht seiner Mutter. Wurde es durch eine laute Hupe erschreckt, genügte ein Blick zur Mama, und die Welt war wieder in Ordnung. Wenn jetzt eine Hupe ertönt, ist es mit seinem Schreck allein.
So geht es auch vielen Leuten, die keinen haben, den sie kennen und der ihnen hilft, mit den Schrecknissen des Lebens fertig zu werden. Parteigenossen, Kollegen und Skatbrüder können sich schnell in gefühllose Spötter oder gar ernste Feinde verwandeln. Sicher ist man nie und nirgends.
Da können sich alle freuen, die mit unserem Tagesspruch etwas anzufangen wissen und die Erfahrung mit diesen Aufblicken zu Gott haben. Er ist der allmächtige Schöpfer der Welt, der doch um Christi willen unser liebender Vater sein will. Ihm steht alle Macht zu Gebote, und er wird sie in unserem Sinn so einsetzen, dass am Ende alles zu unserem Besten ausschlägt.
Hermann Grabe