Überfüllt, unbequem und langsam. »Holzklasse« ist wohl die beste Bezeichnung für den Komfort in indischen Zügen. Ein Freund und ich waren auf dem Weg nach Delhi, um zurück nach München zu fliegen. Plötzlich stürmten an einem Bahnhof einige Männer den Zug und verteilten an jeden Fahrgast eine Tüte mit Essen – gratis. Ganz überrascht fragten wir die Mitreisenden, wie wir das verstehen sollten. Sie erklärten uns, dass dies Sikhs seien, die den vielen Pilgern in diesem Zug etwas Gutes tun wollten.
Die Sikhs glauben an das Karma. Die Idee des Karmas ist, dass jede Tat und jeder Gedanke, egal, ob gut oder böse, auf die Person zurückfällt. Das passiert dann aber erst im nächsten Leben. Es gibt keinen Richter, denn das Karma ist eine Gesetzmäßigkeit. Das war es, was die spendablen Inder antrieb, Essen umsonst zu verteilen. Es war ihr Ziel, viel Gutes zu tun, um das Karma positiv zu beeinflussen.
Der Gedanke vom »Gutes tun« ist auch in unserem westlichen Denken oft zu finden. Häufig ist uns bewusst, dass wir auch schlechte Dinge tun. Um unser Gewissen zu entlasten, tun wir dann »jeden Tag eine gute Tat«. Können wir sicher sein, dass die guten Taten die schlechten aufwiegen? Wann hat man genug Gutes getan? Wer entscheidet das eigentlich?
Die Bibel lässt uns nicht im Zweifel, dass Gott genauso gnädig wie gerecht ist. Er vergibt uns alle schlechten Taten, wenn wir ihn darum bitten. Sie werden nicht aufgewogen, sondern ausgelöscht, weil Christus dafür bezahlt hat. Dadurch ist es möglich, sich schon jetzt sicher zu sein, wie das Leben nach dem Tod aussieht. Wem die Schuld vergeben ist, dem sichert Gott Leben in höchster Qualität zu – und er hält Wort! Daniel Heymanns