Zur Zeit des Mauerfalls wurde oft dieses Lied von Müller-Westernhagen gespielt. Marius sang es mit seinen begeisterten Zuhörern und man sah geradezu im Radio die Wunderkerzen aufflammen - eine tolle Stimmung. Ja, die Freiheit kam zu den vom Kommunismus Unterdrückten! - Natürlich entdeckte man auch im Osten schnell, dass die anscheinend völlige Freiheit eine Illusion ist. In Wirklichkeit ist nur der frei, der die Freiheit zur Selbstbeschränkung besitzt. Denn wer alles tut, was er gerade will und keine Grenzen akzeptiert, wird zu einem Sklaven seines Gefühls und Egos. Er muss immer alles sofort haben und kann nicht mehr um eines höheren Zieles willen verzichten. Das sagt die Bibel schon lange: der Mensch dient immer irgendjemandem, entweder Gott (der ihm gewisse Grenzen auferlegt) oder seinen Lüsten (und damit letztlich dem Satan, der ihn in seine Fesseln legt).
Nur der, der um Gottes willen, um Jesu willen, um der Liebe und der Gerechtigkeit willen auf sein eigenes Recht verzichten kann, ist wirklich frei und kein Sklave seiner Gefühle. Und das hat uns Jesus vorgelebt: Er war unendlich frei, nahm aber die Dimensionen von Zeit und Raum an, indem er Mensch wurde und mit uns in unseren Grenzen lebte. Und er ließ sich sogar für uns töten, um unsere Schuld vor Gott zu bezahlen. Also war er wirklich frei - denn er verzichtete um seiner Liebe willen auf sein Lebens-Recht. Und er wartet darauf, dass wir aus Liebe zu ihm frei-willig werden, uns ihm unterzuordnen und ihm zu gehorchen, dem großen Dienenden. Jawohl, Freiheit ist das, was zählt - aber nur in der Hingabe an Jesus. Uwe Aßmann