Unter dem obigen Motto begann die Bundesbahn vor vielen Jahren, Tagesausflüge zum kleinen Preis anzubieten. Städtetouren etwa, zu Orten, die drei bis vier Fahrtstunden entfernt lagen. Sich einfach mal geballt etwas gönnen, zu dem kein gesonderter Urlaubsblock notwendig ist. Eine Bierwerbung dröhnt seit einiger Zeit mit dem Ohrwurm: »... welch ein Tag!« und möchte unsere geballten Erinnerungen an große Augenblicke wecken. Als Kind hatte ich allerdings eher ein wenig Angst vor derartigen Höhepunkten. Ein solcher Tag sauste mir zu schnell durch, er war einfach nicht festzuhalten ...
Verblüfft erkenne ich heute beim Ansehen eigener Urlaubsfotos, dass meist kein Querschnitt der Reisewochen, sondern ein bestimmter Tagesausflug oft mehrere Filme wert war. Offenkundig reizte die Umgebung des Ortes oder das Umfeld eigenen Faulenzens in der Sonne nicht aus, um auf Zelluloid gebannt zu werden. Dagegen konnte man sich nicht sattsehen an jener mittelalterlichen Stadt, an jenem Flussufer, eben jenem schönen Ausflugstag. Wie gern wollte man nicht nur Objekte vor Augen haben, sondern das ganze Gefühl eines solchen Tages für immer festhalten.
Auf dem letzten Blatt der Bibel malt uns Gott das herrliche Bild eines unvorstellbar großartigen Tages, der nicht in der Vergangenheit lag, sondern der die Zukunft aller Gläubigen bis in alle Ewigkeit beschreibt. Den werden wir dann in allen Einzelheiten, aber auch in seiner unvorstellbaren Ganzheitlichkeit genießen. Vor allem werden wir bei dem sein, der schon immer die einzige große Freude des allmächtigen Vaters war. Sollten wir nicht in gespannter Erwartung dessen leben? Klaus Spieker