Wenn wir bedenken, dass die Ehescheidungsrate irgendwo bei 50 Prozent liegt und viele Paare überhaupt nicht heiraten, gewinnt man den Eindruck, dass es gar nicht mehr möglich ist, eine Ehe von Dauer zu führen. Man hört bzw. liest Äußerungen, dass das Modell der Ehe den heutigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht mehr gewachsen ist. Menschen suchen sich andere »Lebensentwürfe« für die immer vielfältiger werdenden Partnerschaften. Alles geht nach dem Motto: »Alles ist erlaubt«, »Erlaubt ist, was mir gefällt.« Die Technisierung der Sexualität ermöglicht es, alles ohne unangenehme Nebenwirkungen auszuleben. Was man nicht bedenkt, ist, dass die Auswirkungen der momentanen Lebensstile auf die kommenden Generationen erst in der Zukunft erkennbar werden.
Jesus sagt einmal, als er zum Thema Ehescheidung gefragt wird: Am Anfang war es nicht so. Er geht also zurück an den Anfang. Wie war die Sache eigentlich gedacht? Gibt es so etwas wie einen Plan? Zurück zum Anfang zu gehen, heißt, nicht rückständig zu sein, sondern das herauszufinden, was im Sinne des Erfinders ist. Jesus beschreibt das Anfangskonzept im oben genannten Tagesvers. Anders ausgedrückt: Ein Mann wird eigenständig und entschließt sich, eine neuartige und ganz tiefe Verbindung mit einer Frau einzugehen, die er liebt. Diese Verbindung ist für das ganze Leben gedacht. Sie ist nicht auf sich selbst bezogen, sondern auf den anderen.
Weil Gott der Erfinder der Ehe ist, liegt in diesem Konzept nicht etwas Veraltetes. Vielmehr bedeutet es die wirkliche Erfüllung und das Glück für die Beziehung zwischen Mann und Frau. Zu diesem Konzept Gottes, das man Ehe nennt, muss man sich bewusst entscheiden und seine Hilfe für ihr Gelingen erbitten.
Manfred Herbst