Spanisch hört sich wunderbar an. Das erlebte ich wieder, als ich in Costa Rica einigen Einheimischen zuhörte. Leider verstand ich nur einige Fetzen, aus denen ich mir den Inhalt ihrer Unterhaltung nicht zusammenreimen konnte.
Wäre es nicht großartig, wenn alle Menschen nur eine Sprache hätten? Dann brauchte man nicht erst mühselig Vokabeln zu pauken und komplizierte Grammatiken zu durchschauen. Aber die Sache mit der »babylonischen Sprachenverwirrung« geht ja noch viel weiter. Ich konnte nicht einmal sicher sein, ob sich die beiden Costa Ricanerinnen wirklich verstanden, obwohl sie beide fließend Spanisch sprachen.
Wie viele Missverständnisse gibt es unter den Menschen, die darauf beruhen, dass der eine etwas anderes mit seinen Worten meint, als der andere versteht. Das weist auf den tiefsten Schaden der »Sprachverwirrung« hin, die in den Herzen der Menschen ihren Ursprung hat. Weil nämlich die Leute ohne Gott ihren »babylonischen Turm«, ihr Denkmal menschlicher Eigenmächtigkeit, bauen wollten, verwirrte Gott nicht nur ihre Sprache, sondern auch das Denken jedes Einzelnen. Jetzt dient die Sprache oft nur dazu, die Gedanken zu verbergen, wie der Philosoph Voltaire gesagt hat. Man nutzt also die komplette Verwirrung zu seinem eigenen Vorteil aus.
Der erste Schritt aus dieser totalen Verirrung ist der Wunsch, aufrichtig mit seinen Mitmenschen umzugehen. Und bei diesem Versuch trifft man bald auf seine Grenzen, weil man sich dem anderen ausliefert. Da kommt uns Gott zur Hilfe. Er hat versprochen, auf unserer Seite zu sein, wenn wir ihm die Führung unseres Lebens anvertrauen. Und wäre es nicht gut, wenn unsere Lieben sich auf unsere Worte wirklich verlassen könnten? Silvia Lammers