Ein schweres Erdbeben erschütterte am 8. Oktober 2005 einen Teil von Kaschmir, einer Region, die sich auf Nordpakistan, Afghanistan und Nordindien erstreckt. Die traurigen Folgen: Das Beben forderte mehr als 85.000 Todesopfer, über 3,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Zahlreiche Dörfer sind entlang eines 100 km langen Erdrisses buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht worden. Seit 100 Jahren ist dies das schwerste Erdbeben in dieser oft von Erderschütterungen heimgesuchten Gegend. Dabei reiht sich das Beben in Kaschmir in die vielen sich häufenden Naturkatastrophen der vergangenen 20 Jahre ein. Und schließlich ist das Jahr 2008 mit vernichtenden Unwettern und Erdbeben, bei denen mehr als 220.000 Tote zu beklagen waren, eines der folgenschwersten Katastrophenjahre der Geschichte.
Eines ist all diesen Katastrophen gemein: Sie zeigen uns Menschen die Grenzen unserer Möglichkeiten auf, alles beherrschen und kontrollieren zu können. Gleiches gilt für die ganz persönlichen Katastrophen unseres Lebens, in denen wir uns ebenso unversehens wiederfinden können. Wenn alles ins Rutschen und ins Wanken gerät, sich düstere Unwetterwolken über uns türmen, was dann?
Dann ist es gut, eine Mut machende Zusage zu haben, wie jene im heutigen Tagesvers. Gott möchte uns in Bedrängnis ein Zufluchtsort sein. Wir werden keine Beben fürchten, wenn der Helfer ein starker Gott ist. Ein Liederdichter drückt dies Wissen so aus: »Du bist mein Zufluchtsort. Ich berge mich in deiner Hand, denn du schützt mich, Herr. Wann immer mich Angst befällt, traue ich auf dich. Ja, ich trau auf dich und ich sage: Ich bin stark in der Kraft meines Herrn.« Matthias Adolphi