Menschliche Worte sind eine Einheit von Silben und Lautfolgen, die in ihrer Zusammensetzung eine bestimmte sprachliche Bedeutung ergeben. Ein Wort von Gott ist weitaus mehr. Es ist nicht nur eine Aufeinanderfolge von Buchstaben, sondern auch ein Geschehen. Das Wort des HERRN geschah zu Hesekiel, insgesamt 49-mal im gesamten Buch. Wo Gott redet, ereignet sich etwas, geschieht etwas. Schon auf dem ersten Blatt der Bibel zeigt sich, dass Gottes Reden Geschehen auslöst. Gott spricht, und es entsteht ein ganzes Universum.
Im Licht des Neuen Testamentes erweitert sich die Erkenntnis über das lebendige Geschehen des göttlichen Wortes entscheidend. Gottes Wort gewinnt in Jesus Christus sichtbare Gestalt. Gott und sein Wort werden im Sohn zur handelnden Einheit. Die daraus resultierende Wirksamkeit ist unbeschreiblich und unbegrenzt. Die Evangelien sind voll von Berichten über das, was durch den Sohn Gottes, als das personifizierte Wort Gottes, geschieht. »Sprich nur ein Wort, Herr!«, fleht glaubend der römische Hauptmann in Matthäus 8 für seinen gelähmten und von unsagbaren Schmerzen geplagten Diener. Jesus spricht das Wort, und in kilometerweiter Entfernung wird der Knecht gesund. Auf des Herrn Wort hin werden Tote lebendig, kommen Stürme zum Erliegen, werden Sünden vergeben.
Bis zum heutigen Tag ist jeder Mensch, der durch die Bibel Veränderung in seinem Leben erfahren hat, der erlebt hat, dass Verse nicht bloße Wortfolgen sind, sondern wirksames und lebendiges Geschehen auslösen können, ein schlagender Beweis für die Umgestaltungskraft, die hinter der Heiligen Schrift steht. Lassen wir das Wort des Herrn zu uns geschehen, damit etwas mit und durch uns geschieht. Martin von der Mühlen