Eine schwere Erkältung hatte mich im Griff. Am meisten plagten mich die Halsschmerzen. Das Schlucken tat weh und das Sprechen auch. An Singen war erst gar nicht zu denken. Gute Medikamente linderten die Schmerzen, und so konnte ich meinen Dienst auf einem Seminar im Westerwald tun.
Nach vier Tagen Seminar ging es wieder nach Hause. Die Erkältung machte mir immer noch zu schaffen, und ich hatte den Eindruck, alles verlagere sich auf das rechte Ohr. Starke Schmerzen, die rechte Kopfhälfte schien wie abgeschaltet zu sein. Relativ schnell bekam ich einen Termin beim HNO-Arzt. Er diagnostizierte eine Gehörgang-Entzündung und führte einen Mullstreifen mit einem Antibiotikum ein.
Wir kamen ein wenig über das Innenohr ins Gespräch. Ich sagte ihm: »Da hat der Schöpfer sich etwas Großartiges ausgedacht.« Der Arzt berichtete mir, dass er das als junger Medizinstudent anders gesehen hätte. Er wäre damals der Ansicht gewesen, dass der Schöpfer nicht alles richtig durchdacht hätte. Seiner damaligen Meinung nach müsste die Mundhöhle etwas tiefer liegen, denn dann hätte der Mensch es leichter zu essen, zu schlucken und zu atmen. Doch dann, sagte er, als er mit dem Studium fertig gewesen wäre und sich auf sein Fachgebiet als Hals-Nasen-Ohrenarzt konzentrierte, sei er zu anderen Einsichten gekommen. Er war nun der Meinung, wenn Gott das so gemacht hätte, wie er es damals sah, hätte der Mensch kaum eine Überlebenschance. Er musste jetzt zugeben, dass alles perfekt gemacht ist und Gott sich sehr wohl etwas »dabei gedacht hat«, als und wie er den Menschen schuf.
Dem konnte ich mich nur von Herzen anschließen. Gott hat alles genial geplant und es genauso genial geschaffen.
Joschi Frühstück