Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.
Jesaja 53,5
Vom 8. bis zum 10. Oktober 1871 wütete in Chicago ein großer Brand. Eine Strecke von 6 Kilometern Länge und etwa einem Kilometer Breite wurde dabei zerstört. 17 000 Gebäude brannten aus und 300 000 Menschen wurden in kürzester Zeit obdachlos. Außerdem verbrannten viele Güter, und leider starben auch einige Menschen in den Flammen. Obwohl bis heute diverse Theorien über die Entstehung des Brandes kursieren, soll der Brandstifter auf dem Sterbebett das absichtliche Legen des Brandes in einer Scheune gestanden haben.
Bei allem Grauen und Schrecken dieses Brandes und den Auswirkungen, die noch bis in spätere Generationen spürbar waren, gab es auch eine erfreuliche Nachricht in der Tragödie. Weil man dem Feuer keinen Einhalt gebieten konnte und alles schiefging, was nur schiefgehen konnte, stellte sich der Westteil der Stadt schon auf die vollständige Zerstörung durch die Flammen ein. Doch das Feuer konnte an der Madison-Street-Brücke nicht in den Westen gelangen. Die Flammen sprangen noch auf eine Getreidemühle über, die durch eine dampfbetriebene Pumpe dauergekühlt wurde. Die Mühle brannte ab, aber das Feuer gelangte nicht darüber hinaus. Ein ganzer Stadtteil wurde durch die Mühle vor den Flammen bewahrt.
Die Bibel berichtet uns von einem ähnlichen Phänomen mit noch viel größerer Tragweite. Als der Sohn Gottes, Jesus Christus, an einem rauen Holz auf dem Hügel Golgatha hing, entlud sich das ganze Gericht Gottes an ihm. Alle, die sich seither hinter Jesus stellen, indem sie an ihn glauben, werden vor dem kommenden Gericht verschont. Wie ein Blitzableiter im Sturm, ein siegreicher Vorkämpfer in der Schlacht oder die Getreidemühle in der Madison-Street verhinderte Jesus Christus, dass das Feuer des Gericht auf uns übergreifen kann.
Alexander Strunk