»Na, der hat sicher eine >Fünf< geschrieben oder eine Scheibe eingeworfen«, dachte die Mutter, als sie ihren Sohn von der Schule heimkommen sah, so verdrießlich hatte sie ihn lange nicht gesehen.
Dann stellte sich heraus, dass ihn die ganze Klasse ausgelacht hatte, weil er gesagt hatte, der älteste Mensch sei 969 Jahre alt geworden. Darauf hatte der Lehrer nämlich gemeint: »Hinter welchem Mond bist du denn zu Hause?« Ja, und dann ging das Gelächter los.
Dies Erlebnis beschreibt sehr genau, wie es in Bezug auf den Glauben an den Gott der Bibel in unserer Gesellschaft aussieht.
Doch wenn man nicht mehr an Gott als den Schöpfer der Welt und als Richter über das Treiben der Menschen glaubt, geht es bei den Menschen im Allgemeinen zu wie in einer Klasse, deren Lehrer hinausgegangen ist. Ja länger er fortbleibt, umso lauter wird es. Dann werden die Kleinen gehänselt und gequält, und die Starken führen das große Wort, bis alles ein riesiges Chaos ist.
Wernher von Braun, der die Mondraketen konstruierte, sagte einmal von der reinen Naturwissenschaft: »Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension (sie weiß also nichts über die Moral zu sagen). Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen oder einem Mörder in die Hand gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.« Und der berühmte Professor Max Planck sagte: »Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln.«
Werden die Erkenntnisse der Naturwissenschaften angewendet, ohne dass man mit Gottes Geboten rechnet, so machen sie die Menschen nicht besser, sondern gefährlicher. Denn ein Spieß kann schon ganz schlimmen Schaden anrichten; aber was ist er gegen eine Atombombe?
Hermann Grabe