In Indien lebte ein Reisbauer, der ein Feld besaß, das an einen der Bewässerungsgräben grenzte, die jene Gegend durchzogen. So konnte er sein Feld direkt bewässern, und schon im ersten Jahr war das Ergebnis eine überreiche Ernte bei sich selbst und bei seinem Nachbarn, auf dessen Feld er das überschüssige Wasser weiterleitete. Im zweiten Jahr überlegte unser Mann: Das Wasser hat mir im vergangenen Jahr eine so reiche Ernte eingebracht. Weshalb soll ich eigentlich zulassen, dass es auf das Feld meines Nachbarn abläuft? Vielleicht lässt sich meine Ernte noch steigern, wenn ich das ganze Wasser auf meinem eigenen Feld festhalte. Schließlich ist sich ja jeder selbst der Nächste! Ich werde verhindern, dass auch nur ein Tropfen Wasser wegläuft! Gesagt – getan! Er hielt die Schleusen geschlossen, und das Wasser blieb tatsächlich auf seinem Feld stehen. Befriedigt erwartete er die Ernte. Das Ergebnis war niederschmetternd. Sowohl er selbst als auch sein Nachbar hatten eine miserable Ernte. Auf seinem Feld verfaulte der Reis, weil das Wasser zu lange darauf stand und nicht ablaufen konnte. Und das Feld seines Nachbarn vertrocknete.
Vermutlich haben Sie kein Reisfeld und denken: Na ja, für mich hat das keine Bedeutung. Aber Hand auf’s Herz: Haben Sie das Wasser des ewigen Lebens empfangen? Sind Sie durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus ein Kind Gottes geworden? Dieses Wasser ist ein wertvoller Schatz, zu wertvoll, um ihn für sich selbst zu behalten. Lebendiges Wasser muss fließen, um fruchtbar zu sein. Totes, stehendes Wasser stinkt. Unzählige Menschen um Sie her dürsten nach neuem Leben. Geben Sie das Leben spendende Wort Gottes an sie weiter. Bernd Hochmuth