Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!
Römer 4,8
Die Frau, von der wir gestern lasen, war weiterhin verzweifelt wegen der Untreue ihres Mannes. Wie sollte sie ihm jemals vergeben können? Gab es noch Hoffnung für ihre Ehe? In dieser Zeit lernte sie Christen kennen, die sich regelmäßig zum Bibellesen trafen. Diese Leute luden sie ein, bei ihren Treffen dabei zu sein. Bald kam die Frau regelmäßig jede Woche. Die Person von Jesus Christus beeindruckte sie sehr.
An einem Abend ließen zwei Bibelverse die Frau nicht mehr los. In Matthäus 5,27-28 sagt Jesus nämlich: »Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ›Du sollst nicht ehebrechen!‹ Ich aber sage euch: ›Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.‹« Also war vor Gott nicht nur die Tat des Ehebruchs Sünde, sondern bereits schon falsche Gedanken und Fantasien! »Wenn das wirklich stimmt, dann bin auch ich eine Ehebrecherin«, sagte sie leise zu sich selbst, »dann brauche auch ich Vergebung.«
Sie erkannte ihre eigene Verstrickung in Sünde, aber auch die Lösung: Jesus Christus hatte ihre Sünden am Kreuz getragen. Wenn sie ihm ihre Schuld bekannte, konnte sie Vergebung erfahren. Das tat sie dann auch. Nun hatte sie Frieden mit Gott, und ihr Gesicht strahlte. Ihr Mann war überrascht über ihre positive Veränderung, konnte diese aber zunächst nicht zuordnen. Eines Tages nahm die Frau ihren Mann in die Arme und sagte herzlich: »Ich möchte dir von ganzem Herzen vergeben, weil Gott auch mir vergeben hat.«
Wie freute sich der Ehemann! Wenig später begann auch er, in der Bibel zu lesen, und setzte bald sein ganzes Vertrauen auf Jesus Christus. Die beiden erlebten, dass in ihrem Leben und ihrer Ehe alles neu wurde.
Hias Schreder