Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!
Kolosser 3,13
Er hatte alles: Eine hübsche, fleißige Frau, zwei gesunde Mädchen, ein Häuschen im Grünen und Erfolg im Beruf. Doch dann kam eine neue Arbeitskollegin in die Abteilung, jung, dynamisch und attraktiv. Sie schätzte sein Fachwissen, seinen netten Umgang mit den Mitarbeitern. Sie machte ihm Komplimente. Bald war er regelrecht verliebt, auch zu Hause dachte er an diese Frau. Obwohl er wusste, dass seine Ehe auf dem Spiel stand, gab er sich der neuen Faszination widerstandslos hin. Nach ein paar Monaten kam es zu einer Affäre - der Mann war zum Ehebrecher geworden.
Als er seiner Frau nach einem halben Jahr schuldbewusst sein Vergehen beichtete und sie um Vergebung bat, brach eine Welt für sie zusammen. Wie sollte sie ihrem Mann je vergeben können?
Viele Menschen kennen den tiefen Schmerz, den diese Frau erlebt hat. Kaum etwas tut so weh wie Ehebruch. Man fühlt sich zutiefst enttäuscht, verraten und ausgenutzt. Kann es trotzdem Vergebung und einen Neuanfang geben?
Ohne Gott ist es fast nicht möglich, aus der Sackgasse von Bitterkeit und Schuldzuweisung herauszufinden. Doch es gibt einen Ausweg. Der Apostel Paulus fordert uns in Epheser 4,32 auf: »Vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.« Wer weiß, dass er selbst ein Sünder ist und Jesus für seine Schuld am Kreuz sterben musste, der kann in allem Schmerz die Kraft zur Vergebung finden. Auch wenn die Wiederherstellung von Vertrauen ein längerer Prozess sein wird, sind Heilung und neue Liebe möglich. Das können viele Ehepaare bezeugen, die auch nach einem Ehebruch wieder zueinandergefunden haben. Sicher ist: Wer Jesus kennt, der braucht nicht zu verzweifeln!
Hias Schreder