Bete Gott an!
Offenbarung 22,9
Als Tony Turek, der Torwart der legendären deutschen Fußballnationalelf des Jahres 1954, nach seinem ersten Patzer mit einer besonders eindrucksvollen Parade seinen »Kasten« sauber hielt, jubelte der Radioreporter Herbert Zimmermann und nannte Turek einen »Teufelskerl« und - in einem Atemzug - einen »Fußballgott«. Dieser Begriff wurde seinerzeit nicht nur von Kirchenvertretern heftig kritisiert, auch der damalige Bundespräsident Theodor Heuss meinte: »Das geht zu weit.« Zimmermann musste sich öffentlich entschuldigen, und seine Zukunft als Sportreporter geriet ernsthaft in Gefahr.
Heute gibt es unzählige Musik- oder Film-Diven (wörtlich: »Göttliche«) oder Sportidole, die von ihren Fans für göttlich und anbetungswürdig gehalten werden. Es gibt z. B. einen Internet-Fanklub für die deutsche Interpretin Lena Meyer-Landrut, in dem diese nur als die »anbetungswürdige LML« bezeichnet wird. Im Alltag werden heute sogar zuweilen feine Speisen oder exquisite Weine von ihren Konsumenten gerne als »göttlich« und anbetungswürdig bezeichnet. Diese Attribute erscheinen mittlerweile nahezu inflationär.
Ganz anders sieht das ein Engel Gottes, der im letzten Kapitel der Bibel das Wort ergreift. Der Evangelist Johannes, dem Gott einen Blick in die Zukunft der Menschheit offenbart, fällt am Schluss nieder, um »anzubeten zu den Füßen des Engels«, der ihm all die zukünftigen Dinge im Auftrag Gottes gezeigt hatte. Doch dieser Engel - immerhin ein wirklich himmlisches Wesen mit unmittelbarem Zugang zu Gott - nimmt es mit der Ehrfurcht vor dem wahren Gott ganz genau. Er korrigiert Johannes mit den Worten: »Sieh zu, tu es nicht!«
Es gibt nur einen, der wirklich anbetungswürdig ist: Bete Gott an!
Markus Majonica