Der Veranstaltungsraum füllt sich. Das Thema »Ist Neurodermitis heilbar?« hat weit über 100 Betroffene und deren Angehörige angelockt. Die Aufmerksamkeit wächst, als der Professor die These aufstellt: »Neurodermitis ist heilbar!« Der Facharzt berichtet, dass die Hautreaktionen dann nicht mehr auftreten, wenn die Reizstoffe, durch die das Jucken ausgelöst worden sind (z.B. Kuhmilch) über einen längeren Zeitraum dem Körper nicht mehr zugeführt werden. Die Gene verlernen zu reagieren, so dass danach vielfach der Patient diese Nahrungsmittel wieder zu sich nehmen kann. Neurodermitis ist häufig auch stressbedingt. Die Krankheit trifft sensible, feinfühlige Menschen (Atopiker). Damit sie besser mit Stresssituationen umgehen können, empfiehlt der Arzt Autogenes Training oder Joga als Entspannungstechniken (fernöstliche Heilmethoden). Dadurch soll die Reaktionsschwelle angehoben und das innere Gleichgewicht stabilisiert werden.
Als ich dem Referenten das Honorar zahle, erlaube ich mir die Anmerkung: »Herr Professor, in ihrer beispielhaften Aufzählung, wie man sein Inneres besser im Gleichgewicht halten kann, fehlte mir ein wichtiges Angebot.« Erstaunte Rückfrage: »Welche Entspannungsmethode hätte ich noch erwähnen sollen?« Antwort: »Ich erlebe innere Ausgeglichenheit, wenn meine Beziehung zu Gott und meinen Mitmenschen intakt ist und ich alle meine Sorgen und Probleme mit Gott bespreche.«
Der Professor beendet sehr höflich, aber auch bestimmt, das Gespräch mit der Aussage: »Ja, davon habe ich auch schon einmal gehört.« Detlef Kranzmann