Ein schöner, großer, weißer Schmetterling sollte sie werden. Dazu war sie bestimmt. Aber daraus wird nichts mehr. Auf den ersten Blick fällt es nicht auf, aber ein kleiner Einstich im Rücken hat ihr Schicksal besiegelt. Die Kohlweißlingsraupe ist das Opfer eines Schmarotzers geworden. Eine Schlupfwespe hat blitzschnell mit ihrem Legestachel rund 100 Eier in den Körper der Raupe abgelegt. Die Larven schlürfen zuerst das Fett ihres Opfers, dann bekommen sie fressende Mundwerkzeuge und höhlen die Raupe nach und nach von innen völlig aus. Schließlich durchbrechen sie die Haut und verpuppen sich auf ihrem toten Opfer. Ihre länglichen gelben Kokons werden oft irrtümlich für Raupeneier gehalten.
Für mich sind diese von innen fressenden Larven ein Beispiel für die Sünde geworden. Jeder Mensch ist damit infiziert. Zuerst noch scheinbar harmlos fängt es an mit sündigen Gedanken. Wenn diese durch das, was wir sehen oder lesen, Nahrung bekommen, werden sie allmählich unser ganzes Denken vergiften. Nach außen hin fällt es noch nicht auf, aber wenn dann die bösen Gedanken zur Tat werden, können sie unser ganzes Leben verpfuschen!
Die Sünde mag zwar schweren Schaden in unserem Leben anrichten, aber wir sind nicht wie die Kohlweißlingsraup,e hilflos unserem Schicksal ausgeliefert. Gott gibt uns eine neue Chance: Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat für alle Sünden der Menschen die Strafe erlitten und mit seinem Leben bezahlt. Das wird für mich aber erst dann rechtskräftig, wenn ich mein ganzes Leben mit meiner ganzen vom Bösen infizierten Gedankenwelt Gott ausliefere und mein Leben ihm zur Verfügung stelle.
Günter Seibert