Professor Dr. Karl Heim erzählte aus seiner Studentenzeit folgende Begegnung, durch die sein Leben maßgeblich beeinflusst wurde. Er fuhr als Theologiestudent auf die Frankfurter Studentenkonferenz. Dort traf er den China-Missionar Hudson Taylor, dessen Leben von der Bibel her bestimmt wurde. Heim studierte in Tübingen. Das war die Hochburg der liberalen Theologie und der Bibelkritik. Er berichtet: »Wir umringten Hudson Taylor und stellten ihm die Frage: ›Wie können Sie an jedes Bibelwort glauben?‹ Er gab uns zur Antwort: ›Wenn Sie morgen wieder heimreisen wollen, so schlagen Sie das Kursbuch auf und sehen nach, wann der Zug abgeht. Und wenn da steht, um sieben Uhr morgens fährt der erste Zug, so stellen Sie weiter keine Untersuchungen an über die Zuverlässigkeit des Kursbuches, sondern gehen morgens kurz vor sieben Uhr auf den Bahnhof und finden dort den angegebenen Zug. Genauso, wie Sie es mit dem Kursbuch machen, habe ich es seit 50 Jahren mit der Bibel und ihren Geboten und Zusagen gemacht. Ich habe ihre Weisungen in einem langen Leben auch unter Hunderten von Todesgefahren immer als richtig erlebt. Wenn zum Beispiel in der Bibel steht: »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles Übrige zufallen«, so habe ich mich danach gerichtet und ich bin dabei in keiner kritischen Lebenslagen enttäuscht worden. Wenn Sie ebenso handeln, so werden Sie dieselben Erfahrungen machen.‹«
Das war eine deutliche Antwort auf die kritische Frage nach der Zuverlässigkeit der biblischen Aussagen. Das lange Leben eines Hudson Taylor mit seinen unzähligen Nöten und Gefahren stand für diese von jedem erfahrbare Wahrheit. Detlef Kranzmann