Ich war mit dem Auto unterwegs. Während ich auf der Autobahn Kilometer um Kilometer dahinfuhr, bemerkte ich, wie der Himmel sich mit Wolken überzog. Es wurde immer dunkler, die ersten Tropfen fielen. Dann brach ein furchtbares Gewitter los. Die Blitze zuckten und das Getöse der Donner übertönte das Geräusch des Motors. Und ich saß in meinem Wagen und hatte gar keine Furcht.
Wie kam es, dass ich mich nicht fürchtete? Ganz einfach: Ich hatte irgendwann einmal früher in der Schule gut aufgepasst, als uns der Lehrer von dem Faradayschen Käfig erzählt hatte. Mit dem Faradayschen Käfig hat es folgende Bewandtnis: Wenn ein Mensch in einem metallisch umschlossenen Raum ist, und es schlagen von außen elektrische Funken auf, dann bleibt die Ladung auf der äußeren Oberfläche und der Mensch bleibt unversehrt. (Ein Blitz ist so ein elektrischer Funke.)
Warum erzähle ich dieses Erlebnis? Weil ich mich etwas geschämt habe. Ich saß im Auto und fühlte mich völlig sicher (geborgen in dem Faradayschen Käfig), weil ich den Worten irgendeines Lehrers Glauben schenkte. Doch wie oft fürchte ich mich in den »Gewittern« dieses Lebens - obwohl ich doch das Wort meines Gottes habe: »Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen!« (Hebräer 13,5). Mein Lehrer hat uns bestimmt vieles erzählt, was inzwischen längst von der Wissenschaft überholt ist, und ich glaubte ihm. Und was Gott sagt, was doch in Ewigkeit Bestand hat, das bezweifeln wir alle leider so oft.
Dabei können wir in der Bibel lernen, dass es nicht eine einzige Person gab, die auf Gott vertraute und von ihm enttäuscht wurde. Als die Jünger von Jesus am Ende ihrer gemeinsamen Dienstzeit gefragt wurden, ob ihnen je etwas gemangelt habe, konnten sie nur sagen: »Nichts!« Hans-Peter Grabe