In einer christlichen Familie gab es des öfteren bei Unwettern Meinungsverschiedenheiten über den Nutzen von Blitzableitern. Die eine Partei meinte, ein solcher gehöre unbedingt zur Sicherheitsausstattung eines Hauses, während die andere davon nichts wissen wollte; der Christ stehe unter Gottes Schutz und das Bedürfnis nach einem Blitzableiter komme aus dem Unglauben. So kam es, dass dieses Haus bis heute »ungeschützt« den Gewittern ausgesetzt ist.
Von Bismarck wird berichtet, dass er eine Dame, die aus frommen Gründen auf einen Blitzschutz verzichtet hatte, in seiner derben Art mit den Worten abfertigte: »Das ist reine Gotteslästerung; denn Gott kann uns kriegen mit und ohne Blitzableiter!« Sicher besaß die Dame auch keinen Feuerlöscher, verschmähte Versicherungen und machte sich nichts aus Ärzten, wenn sie konsequent war in ihrem Gottvertrauen.
Wir sind in diesem Leben ständig von Gefahren umgeben, und wir sehen uns vor und sichern uns ab, so gut wir können. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir von Gottes Gnade abhängig sind. Denn es gibt ein »Gewitter«, das noch aussteht, nämlich der Zorn Gottes, der sich noch entladen wird »über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen« (Römer 1,18). Dem wären wir schutzlos ausgeliefert, wenn …, ja, wenn Jesus Christus durch seinen stellvertretenden Opfertod das Gericht Gottes nicht auf sich gezogen und somit von uns abgewendet hätte. »Der Fluch, den wir verdient, hat dich (Jesus Christus) für uns getroffen«, heißt es in einem Lied. Der Sohn Gottes ist unser »Blitzableiter«! Wer sich ihm anvertraut, ist abgesichert gegen die schlimmste aller Katastrophen. Johann Fay