Denn auch wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?
1. Korinther 14,8
Am 10. September vor zwei Jahren fand der erste bundesweite Warntag statt. Mit einem Probealarm sollte die Bevölkerung für die Funktionen der unterschiedlichen Warnmittel wie Sirenen, Mobilfunk-Nachrichten usw. sensibilisiert werden. Doch kamen die Warnungen an vielen Stellen zu spät oder gar nicht zustande. Das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe musste viel Kritik einstecken. Denn bei einer echten Gefahr ist es entscheidend, dass die Menschen schnell und zuverlässig gewarnt werden.
Manchmal frage ich mich, ob ich mir als Teil der heutigen Christenheit nicht einen ähnlichen Vorwurf gefallen lassen muss? Nehme ich meine Warnfunktion deutlich genug wahr? Ich möchte Menschen, die Jesus aus ihrem Leben heraushalten, mit der Frohen Botschaft der Rettungsmöglichkeit locken, sie aber auch ehrlicherweise davor warnen, was ihnen droht, wenn sie diese Rettung verpassen. Jesus selbst hat nicht nur über Gottes Liebe und Vergebungsbereitschaft gepredigt, sondern auch über ewige Verlorenheit. Er beschreibt die Hölle als einen Ort ewiger Strafe. Er schildert sie als eine Realität, in der die Flammen nie erlöschen und wo man vor Schmerz mit den Zähnen knirscht. Mit seinem Gefahrenhinweis verfolgt Jesus das Ziel, das auch Warnungen haben: Die Empfänger sollen sich auf die Bedrohung einstellen und richtig reagieren. Jesus möchte, dass Menschen der Katastrophe entkommen.
Mir ist bewusst, dass Warnmeldungen selten willkommen sind. Sie bringen den geplanten Ablauf durcheinander und enthalten eine unangenehme Neuigkeit. Doch es wäre unverantwortlich, darauf zu verzichten. Denn für denjenigen, der auf sie hört und die Rettungsmöglichkeit annimmt, bedeutet sie alles!
Andreas Droese