Vor einiger Zeit las ich von einem Dummejungenstreich in der Schweiz. Da hatten einige junge Leute Zettel gedruckt und in die Briefkästen vieler Bürger geworfen. Auf ihnen stand: »Jetzt ist alles herausgekommen!« Zwei Empfänger sollen daraufhin Selbstmord begangen haben und einige andere untergetaucht sein. Die Schreiber dieser Zettel wussten von nichts, sondern wollten nur einen Spaß machen. Sicher ahnten sie gar nicht, welchen »Erfolg« ihr »Spaß« haben würde.
Uns aber zeigt es wieder einmal, welch eine Last ein schlechtes Gewissen sein kann.
Sicher meinten alle, die so heftig reagiert hatten, ihre Schandtat, ihre »Leiche im Keller« sei so gut versteckt, dass niemand sie finden würde – und nun kam diese schreckliche Botschaft, dass alles »herausgekommen« sei.
Es gibt heute viele Leute, die sich vor Gottes Gericht nicht fürchten, weil sie meinen, alle Spuren zu ihren Schandtaten gründlich verwischt zu haben. Wie sollte je einer sie aufdecken können?
Diese Geschichte aber zeigt, dass Gott gar nicht weit zu suchen braucht. Sie, die Verursacher selbst, werden ganz schnell alles preisgeben müssen, was sie so gründlich zu verstecken verstanden, wenn sie vor Gottes Richterstuhl erscheinen müssen. Wie befreiend ist da die gute Botschaft von der Vergebung, die Gott allen anbietet, die heute zu ihm kommen und ihm ihre Schuld eingestehen. Es gibt wirklich keine Sünde, die Gott nicht vergibt, weil sein Sohn für alles ausreichend bezahlt hat. Das gilt für alle, die zum ersten Mal zu Gott kommen, genauso wie für alle, die wieder einmal in eine Schuld verstrickt wurden. Alle werden in Gnaden aufgenommen, weil Gott das Opfer seines Sohnes so über alle Maßen wertschätzt.
Hermann Grabe