Wir sind auf unserem Kontinent zurzeit massiv damit beschäftigt, das Wort vom Kreuz immer mehr außer Kraft zu setzen. Nach Umbauten an der Wiener Universität mussten die dortigen Theologen ihre eigenen Hörsäle aufgeben. Dabei wurde entschieden, dass in den neuen Räumen »künftig keine Glaubenssymbole mehr zu sehen sein sollen«, also keine Kreuze mehr. Die Zeitschrift »Christ in der Gegenwart« meldete zeitgleich, dass sich »Turkish Airlines [unlängst] geweigert hat, ein Kreuz für eine Kirche in Stuttgart zu transportieren«. Die Sozialdemokraten in Schweden haben angekündigt, »nach einem Sieg bei den [nächsten] Parlamentswahlen … alle religiösen Schulen zu schließen«.
Da kann man wohl zu Recht sagen, dass in diesen Tagen vor unseren Augen eine »aus der jüdisch-christlichen Tradition … hervorgegangene Zivilisation … zugrunde geht«. So zumindest sieht es der britische Publizist und Autor Douglas Murray in seinem aktuellen Bestseller »Der Selbstmord Europas«. Genau in dem Moment, wo sich Flüchtlingsströme ungeahnten Ausmaßes über Europa ergießen, »verliert Europa das Vertrauen in seine Überzeugungen.« Damit »geht ihm die Kraft aus« und es »begeht … Selbstmord«.
Die geschundenen Flüchtlinge, unsere gottfernen Nachbarn - sie alle, wir alle, brauchen das machtvolle und starke Wort vom Kreuz, brauchen das Evangelium, brauchen Jesus Christus. Ohne das Wort vom Kreuz, ohne Jesus Christus geht es nicht - weder in diesem Leben noch in dem kommenden. Und deshalb bleibt die Dringlichkeit des Missionsbefehls ungebrochen wichtig und richtig: »Geht hinaus in alle Welt und predigt das Evangelium (die kraftvolle gute Nachricht vom Kreuz) der ganzen Schöpfung« (Markus 16,15). Martin von der Mühlen