Bei unserer Haus-Renovierung ist einiges an Bauschutt, Holz und sonstigem Müll zusammengekommen! Heute ist der große Tag, an dem das Ganze - natürlich fein säuberlich getrennt - zum Entsorger gebracht werden soll. Ein Freund hat mir seinen Anhänger geliehen, ein anderer will mir beim Laden und Wegfahren helfen. Weil die Entsorgungskosten für den Bauschutt überschaubar sind, bin ich zuversichtlich, dass erst recht die Holzreste, die ja sicher über eine Verbrennungsanlage zur Strom- oder Wärmegewinnung genutzt werden, günstig zu entsorgen sind … wenn man dafür nicht sogar auch noch etwas Geld bekommt.
Weit gefehlt: Die Holzabfälle kosten ein Mehrfaches! Ich erschrecke und frage wegen der nächsten Fuhre schon mal vorsichtig nach, mit welchen Gebühren denn pro Tonne kalkuliert wird, wenn ich mit Teppich- und PVC-Resten auf die Waage fahre. Mir verschlägt es die Sprache!
Kennen Sie das auch? Sofort wechselt mein Kopf in den »Kreativitäts-Modus«: Ich überlege, wie sich durch die Anzahl der Insassen das abzurechnende Gewicht »kostenoptimiert gestalten« lässt, wenn das Auto zur Waage fährt. Während ich so denke, kommt mir unvermittelt ein Vers in den Kopf, den ich erst kurz vorher gelesen hatte: »Zweierlei Maß und zweierlei Gewicht sind beide ein Gräuel für Jahwe« (Sprüche 20,10). Eine deutliche, biblische Aussage, zu der ich beim ersten Lesen kaum einen und jetzt plötzlich einen extrem realen Bezug habe!
Wie konkret die Bibel manchmal in den Alltag redet und wie der Allmächtige doch unsere Raffinesse sieht, unsere vermeintlichen Kavaliersdelikte! Ich habe noch manches zu lernen und bin dankbar, dass mir SEIN Maßstab rechtzeitig in den Sinn kommt. Markus Ditthardt