Sonntag, 09. November 2003

Leitvers

Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.
Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.

Galater 6,7

Geschichte

Saat und Ernte

Anfang November 1938 wurde in Paris ein deutscher Botschaftssekretär niedergeschossen. Der Täter war ein 17-jähriger Jude. Dies war für die Nationalsozialisten ein willkommener Anlass, die Glut des Hasses gegen die Juden zu schüren. Am 9. November 1938 kam es zur Zerstörung fast sämtlicher Synagogen und vieler jüdischer Geschäfte in Deutschland. Sieben Tage später, am 16. November, war Buß- und Bettag. In einem kleinen Ort am Fuß der schwäbischen Alb wirkte damals der evangelische Pfarrer Julius von Jan. In einer Predigt über den Text: »O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort« prangerte er die Unterdrückung und Verfolgung von Juden und Andersdenkenden durch die Nazis an, kündigte wegen des Abfalls von Gott großes Unheil für Deutschland an und forderte zur Buße auf.
Wenige Tage nach diesem Gottesdienst wurde Julius von Jan von SA-Männern zusammengeschlagen und für tot gehalten, liegen gelassen. Seine Frau fand ihn und sorgte dafür, dass er in das Plochinger Krankenhaus gebracht wurde. Dort begegneten ihm einige seiner Peiniger mit Verbänden an Kopf und Gliedern. Was war geschehen? Auf der Heimfahrt von der brutalen Tat war der LKW der Täter an einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst und sämtliche Mitfahrende waren z.T. schwer verletzt worden. Sie erhielten einen Vorgeschmack dessen, was unser Tagesvers als göttlichen Grundsatz nennt.
Julius von Jan überlebte den Krieg. Er lehnte es ab, vor Gericht gegen die Männer, die ihn fast umgebracht hatten, auszusagen. Er vergalt Böses mit Gutem und wurde so ein besonderes Zeugnis von der vergebenden Liebe Gottes. Die Kraft zu dieser Liebe fand er in seinem Glauben an Jesus Christus und an dessen stellvertretenden Tod am Kreuz. Gerhard Faß
Frage
Was säen Sie heute?
Tipp
Bedenken Sie: Entsprechendes werden Sie ernten!
Bibellese
Sprüche 22,8; Psalm 7,12-17

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