Am 8. Dezember 2002 wurde in Wuppertal, der Partnerstadt von Beer Schewa / Israel, die neu erbaute jüdische Synagoge eingeweiht. Der 4,5 Millionen Euro teure Neubau befindet sich in der Nähe der ehemaligen Barmer Synagoge, die 1938 von den Nazis niedergebrannt wurde. Zum ersten Mal nahm ein israelischer Präsident an der Einweihung einer Synagoge in Deutschland teil. Moshe Katzav, Israels Staatspräsident, warnte in seiner Ansprache vor »Stimmen des Antisemitismus«, die von »kleinen Randgruppen« zu hören seien. Es ist Leonid Goldberg, dem Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde, und der starken Zuwanderung aus Ost-Europa zu verdanken, dass die Zahl der Mitglieder in Wuppertal auf fast 2000 angewachsen ist. Angesichts der außergewöhnlichen Sicherheitsvorkehrungen bei dem Festakt meinte Goldberg: »Ich wünsche mir, dass dieses Haus eines Tages nicht mehr von Polizisten geschützt werden muss.«
Nach fast 60 Jahren fanden die heiligen Thora-Rollen ihren Weg zurück nach Wuppertal und damit gewinnt das Judentum in Deutschland wieder an Boden. Gleichzeitig scheint in unserem Land wieder der Geist aufzukeimen, der im Dritten Reich zum Holocaust führte. Doch Gott hat seinem auserwählten Volk Israel versprochen, es zu segnen und zu bewahren. Wir sollten uns fragen, auf welcher Seite wir eigentlich in Bezug auf die Juden und auf Gottes Wort stehen. Jesus anzuerkennen heißt auch, ihn als Messias der Juden anzuerkennen. Man kann nicht gleichzeitig Jesus lieb haben und dabei das Volk der Juden verachten oder gar hassen, denn der Sohn Gottes hat selbst gesagt: »Das Heil ist aus den Juden« (Johannes 4,22).
Uwe Harald Böhm