Bei Renovierungsarbeiten am Dach der Abteikirche von Werden im Ruhrgebiet passierte ein spektakuläres Unglück. Ein Dachdecker, der seine Leiter in einen Turmhaken einhängen wollte, bemerkte zu spät, dass der Haken angerostet war. Als er an der Leiter hinaufkletterte, gab der Haken nach. Bei dem furchtbaren Sturz in die Tiefe fiel der Handwerker jedoch wie durch ein Wunder genau auf ein kleines Schaf, das unten auf dem Rasen weidete. Das Lamm wurde von dem herabstürzenden Mann zerschmettert, aber er selbst kam mit dem Leben davon. Das ahnungslose Schaf hatte offenbar den hohen Sturz abgemildert. Diese unglaubliche Fügung hat den Dachdecker so beeindruckt, dass er ein kleines Denkmal in Auftrag gab. Er ließ ein Lamm aus Stein meißeln und zur Erinnerung im Mauerwerk des Turmes anbringen.
Als sich Jahre später ein Kirchenbesucher nach der merkwürdigen Skulptur erkundigte und von der Geschichte hörte, schrieb er das bekannte Lied: »Auf dem Lamm ruht meine Seele, betet voll Bewund'rung an. Alle, alle meine Sünde hat sein Blut hinweg getan.«
Unseren Sündenfall, alle unsere Ausrutscher und Abstürze, jeden Abfall von Gott und seinem Gebot hat Jesus Christus auf sich genommen. Er ist das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt trägt. Doch dies geschieht nicht »zufällig«. Nur wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, im kindlichen Glauben ihn als den »Sündenbock« (vgl. 3. Mose 4) für unsere Vergehen anerkennen, legt Gott unsere Sündenlast auf ihn. Das ist der einzige Weg zur Rettung und zur Ruhe für unsere Seele.
Andreas Fett