Das Titelbild einer namhaften deutschen Wochenzeitung brachte es auf den Punkt. Im linken Bereich waren Bilder menschlichen Fortschritts und Könnens. Der rechte Bildrand konfrontierte den Betrachter mit einer Familie, die auf einem Felsen stand und mit einer brennenden Kerze die vor ihnen liegende Finsternis zu erhellen versuchte. Ein Bild der Ratlosigkeit und Orientierungslosigkeit des Menschen trotz explodierender Technologie.
Die Wirkung des Bildes liegt in seinem Gegensatz und entspricht unserem Leben. Da lassen amerikanische Wissenschaftler ein Weltraumauto über den Mars rollen. Und auf der anderen Seite scheitert oft der heldenhafteste Kampf gegen Hochwasser oder Großfeuer. Die Geschichte der letzten Jahre zeigt, dass der Mensch oft der Verlierer war. Bilder der Katastrophen in China, Mittelamerika, Afrika und Australien haben sich in uns festgebrannt. Von den Währungskrisen, der gigantischen Arbeitslosigkeit und der politischen Ratlosigkeit ganz zu schweigen.
Seien wir ehrlich: Wir sind nicht die großen Macher. Den wirklichen Problemen stehen wir allesamt und in immer stärkerem Maße ratlos gegenüber. Unser Bibelwort erinnert uns an Gott, den Allwissenden, der uns Weisheit zum Leben geben kann, der unser irdisches Leben trotz aller Bedrohung zu erhalten und unserer Seele darüber hinaus ewigen Bestand zu verleihen vermag. Er wartet darauf, dass wir uns an ihn wenden. Das bedeutet allerdings, unser Unvermögen zuzugeben, mehr noch: Wir müssen eingestehen, dass unsere selbstherrlichen Selbstrettungsversuche Sünde waren. Rudolf Gerhardt