Eigentlich verbinden wir mit diesem Wort negative Erlebnisse. Man steigt in den Bus oder muss einen dringenden Anruf erledigen doch - »besetzt«. Es gab einen Mann, für den dies anders war.
Jerusalem im Jahre 33 n.Chr. Geschrei und Unruhe in aller Frühe. Noch müde saß Barabbas in der Todeszelle. Bei einem Aufstand gegen die verhasste Besatzungsmacht hatte er einen Mord begangen. Seine Tage waren gezählt, an eine Befreiung war nicht zu denken. Er liebte die Freiheit - nun saß er in einer kleinen stinkenden Zelle und erwartete die grausame Todesstrafe - Kreuzigung. Plötzlich hörte er seinen Namen - ein Volksauflauf? Wollten die Juden auf seine Kosten Unterhaltung - einen Gekreuzigten sehen? Sein Herz stand still vor Angst. Die Zellentür ging auf, ein Soldat kam herein und führte ihn hinaus. Sein Leben lief wie ein Film vor ihm ab. Ein Mann stand ihm gegenüber, blutverschmiert und eine Dornenkrone tragend. Er hörte, wie Pilatus fragte: »Wen wollt ihr, dass ich freigebe?« Barabbas verstand. Der alte Brauch, einen Gefangenen am größten jüdischen Feiertag freizugeben war ein Buhlen der Römer um die Gunst der Juden. Als Barabbas merkte, wer ihm gegenüberstand, sanken seine letzten Hoffnungen auf Rettung. Jesus! Er hatte von ihm gehört - er tat nur Gutes. Er dagegen hatte viel Dreck am Stecken. Er traute seinen Ohren kaum. Das Volk schrie: »Weg mit diesem Jesus, gib uns Barabbas frei«.
Ab diesem Tag war Barabbas ein freier Mann. Sein Platz am Kreuz, war besetzt - Jesus nahm seinen Platz ein. Vorher wollte er von diesem Jesus nichts wissen - doch nun verdankte er ihm sein Leben. Wenn Jesus nicht an seine Stelle getreten wäre, wäre er ein toter Mann gewesen. Daniel Zach