Was tun die Menschen nicht alles, um irgendwann oder irgendwo größer als die anderen oder gar der Größte zu sein? Das kann man schon bei den Diskussionen am Mittagstisch erleben. Da reden zwei gleichzeitig los, und um die »Luftherrschaft« zu erobern, werden die beiden immer lauter, bis einer aufgibt. Dann freut sich der andere. Er ist der Größere geblieben.
Die klugen Herausgeber vom Guinness Buch der Rekorde verdienen mit dieser menschlichen Schwäche viel Geld, und die Menschen tun, was sie können, um einmal in diesem Ruhmestempel der Größten verzeichnet zu sein. Irgendwann einmal lag der Rekord im Bratwürstchen-Essen bei 96 Stück in 4 Minuten und 29 Sekunden. Man kann sogar als der Kleinste der Größte werden, wie Junrey Balawing, der seit dem 12. Juni 2011 mit 59,9 Zentimetern der kleinste Mann der Welt ist.
Doch wie schnell vergeht solch ein Ruhm! Junreys Vorgänger war nur 8 Monate lang der kleinste Mann, und vielleicht hat sich schon am nächsten Tag jemand noch zwei Würstchen mehr in der gleichen Zeit reingestopft.
Die Bibel macht auch Vorschläge für Wettkämpfe, bei denen es sich aber wirklich lohnt, sich daran zu beteiligen. So heißt es im Römerbrief, einer solle den anderen in Ehrerbietung übertreffen. Dann gibt es keinen Streit und keinen Neid und keine verwundeten Herzen.
Und auf die Frage, wer der Größte im Himmelreich sei, antwortete der Herr Jesus Christus: Wer irgend sich selbst erniedrigen wird, … der ist dort der Größte. - Wieder geht es darum, dass bei Gott nur der groß ist, wer sich freiwillig klein machen mag. Das ist übrigens die sicherste Methode, wenigstens in unserem Umfeld Frieden bewahren zu können.
Hermann Grabe