Heute vor 103 Jahren starb Georg Müller. Er lebte von 1805 bis 1898, hauptsächlich in der englischen Stadt Bristol. Die Not der Waisenkinder rührte ihn. Diese lebten in Scharen unversorgt auf der Straße und fristeten ihr Leben durch Betteln und Kriminalität. Außerdem hatte er das Anliegen, einen sichtbaren Beweis für die Wirklichkeit Gottes zu liefern, den Christen zur Glaubensstärkung und den Skeptikern als Zeugnis und Appell an ihr Gewissen. Nach einer längeren Zeit des Betens gründete er ein Waisenheim. Die materielle Versorgung der Waisen sollte nach folgenden Grundsätzen erfolgen: Über den finanziellen Bedarf der Einrichtung sprachen er und seine Mitarbeiter mit niemanden außer Gott. Es wurden keine Schulden gemacht. Geld und sonstige materielle Unterstützung wurde nur von Christen angenommen.
Im Laufe der Jahre ließ er fünf Waisenhäuser errichten für die damals immense Summe von 2,3 Mio DM. Schließlich wurden dort 2050 Waisen gleichzeitig und in den 65 Jahren seiner Waisenhaustätigkeit einige Zehntausend Kinder versorgt und erzogen. Müller führte sorgfältig Buch über die eingegangenen Spenden und legte jedes Jahr Rechenschaft über Eingang und Verwendung des Geldes ab. Jährlich waren etwa 500.000 DM für die Versorgung der Waisen nötig. Gott ließ ihn und seine Mitarbeiter all die Jahre nicht im Stich und versorgte sie mit dem, was sie brauchten. Am Ende seines Lebens reiste er durch die ganze Welt, und überall, wo er hinkam, sagte er den Menschen: »Ich habe mit Freuden mein ganzes Leben dem Zweck gewidmet, durch mein Beispiel zu zeigen, wie viel durch Gebet und Vertrauen auf Gott ausgerichtet werden kann.«
Gerrit Alberts