In 1. Mose 39 lernen wir zwei Personen kennen, die beide mit einer sexuellen Versuchung konfrontiert werden. Die eine ist die Frau des ägyptischen Regierungsbeamten Potifar. Ihr Hausverwalter Josef ist »schön von Gestalt und schön von Angesicht«. Sie lässt ihren lustvollen Gedanken freien Lauf und versucht, Josef zu verführen. Täglich drängt sie ihn: »Liege bei mir! Ich will mit dir schlafen!« Die Folgen ihres Verhaltens sind für sie katastrophal: Der Mann, um dessentwillen Gott ihr Haus gesegnet hat, tritt für immer aus ihrem Leben. In der Hoffnung auf einen kurzen Moment der Lustbefriedigung beraubt sie sich des Segens Gottes.
Ganz anders Josef. Er widersteht der Verführung. Er nennt Sünde beim Namen: »Wie sollte ich dieses große Unrecht tun?« Außerdem macht er sich klar, gegen wen er sündigen würde, nämlich gegen Gott selbst. Schließlich reißt er sich von seiner skrupellosen Herrin los und flieht. Gott belohnt seinen Gehorsam und macht ihn zum Vizekönig Ägyptens.
Wenn wir sexuelle Versuchungen nicht überwinden, werden sie uns überwinden. Doch in uns selbst ist keine Kraft. Der Lehrer des jungen Markus Antonius, der später ein berühmter römischer Redner wurde, rief einmal angewidert über seinen Schüler aus: »O Markus! O du einzigartiges Kind, fähig die Welt zu erobern, aber nicht in der Lage, der Versuchung zu widerstehen!« Wenn wir Kraft zum Überwinden brauchen, müssen wir zu Jesus Christus kommen. Der Apostel Paulus hat das erkannt: »Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes? – Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!« (Römer 7,24-25) Peter Güthler