Jetzt freuen sich alle Bewohner von Fudai in Japan, dass sie früher einmal einen so »verrückten« Bürgermeister hatten, der gegen den Willen der meisten Bürger eine fast 16 Meter hohe Schutzmauer gegen Tsunamis vor sein Fischerstädtchen bauen ließ. Fudai blieb weit und breit als einziger Ort nahezu unbehelligt von der Riesenflut am 11.3.2011, während alle anderen Orte in dieser Gegend völlig zerstört wurden.
"Viel zu teuer!«, »Geldverschwendung!«, hieß es damals; aber Bürgermeister Kotaku Wamura ließ sich nicht beirren. Er hatte von alten Gedenksteinen aus dem Mittelalter abgelesen, wie hoch damals die Fluten gestiegen waren. Darum ließ er die riesige Schutzmauer bauen.
Mit der Bibel geht es heute ähnlich. Warum muss denn immer noch von Sünde und von Gottes unerbittlicher Gerechtigkeit geredet werden? Geht es nicht billiger? Genügt es nicht, wenn wir vom Gott der Liebe sprechen? Warum muss man glauben, dass nur Jesus, der Sohn Gottes, das ewige Verderben von uns abwenden konnte? So hört man es weit und breit. Aber was interessiert den Tsunami das Geschwätz der Leute? Was ändert die modeme Theologie an Gottes Heiligkeit? Nichts, aber auch gar nichts.
Darum tun wir gut daran, unseren Stolz zu begraben und nachzuschauen, was denn Gott von Sündern verlangt, wie wir es sind. Und so wie der Bürgermeister von Fudai die alten Steine ernstnahm, sollten auch wir die alten Worte der Bibel eifrig untersuchen, um von dem möglichen Ausmaß der ewigen Katastrophe die richtige Vorstellung zu bekommen. Dann können auch wir gerettet werden, denn Gott will uns gern in ewige Sicherheit bringen. Es liegt an uns, ob wir ihm glauben oder nicht.
Hermann Grabe