Das sind Äußerungen, die man immer häufiger vernimmt. Wie leichtfertig übernehmen wir modische »Sprüche«, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Es ist ja so bequem mitzuschwimmen, angepasst zu sein. Wem wollen wir damit gefallen? In unserem Beispiel geht es um die uns so leicht befallende Unlust. Was sind die Ursachen und Auswirkungen der Unlust wie auch der Lust? Beide haben etwas mit unserer ererbten menschlichen Natur zu tun, womit der Schöpfergott uns ausgestattet hat. Diese können wir weder leugnen noch verbessern, wie wir immer wieder bei uns feststellen können. Es kommt nur darauf an, welche Rolle wir unseren Gefühlen - und dazu gehören auch die Lust und Unlust - in unserem Leben einräumen. Wenn wir uns vornehmlich durch unsere Gefühle leiten lassen, dann sollten wir uns fragen, ob dort nicht eine Ursache unserer Missgeschicke und Unzufriedenheit zu suchen ist. Gefühle allein sind - wie wir erkennen müssen - unzuverlässige Ratgeber in unserem Leben. Sie hängen von den Lebensumständen, vom Gesundheitszustand und vor allem von dem oben erwähnten Naturell ab, das aber durch die Sünde verdorben ist.
Leider ist es mit den Verstandeskräften, mit denen wir unsere Gefühle zu beherrschen suchen, nicht anders. Machen wir nicht auch die Erfahrung wie der Apostel Paulus: »Das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich« (Römer 7,19). Und zuvor schreibt er: »Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht« (Römer 7,18). Hans Schomaker