Eigentlich sind Gesetze ja sinnvoll, denn ohne sie würde es drunter und drüber gehen. Und nicht immer hat es gleich Folgen, wenn wir uns mal nicht daran halten. Im Straßenverkehr hat sich schon fast jeder mal einen »Übertritt« geleistet – und war hinterher froh, nicht erwischt worden zu sein. Aber Gott ist ein vollkommener Gesetzgeber, und im Gegensatz zu uns unvollkommenen Menschen nimmt er auch jeden unserer Fehltritte wahr. So sind alle Menschen zu »Übertretern« und damit schuldig vor Gott geworden. Gottes Gesetz macht uns also nicht gerecht vor Gott, sondern im Gegenteil: Es klagt uns unerbittlich an.
Obwohl wir uns anstrengen, besonders viel Gutes zu tun, fallen wir doch immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Aus eigener Kraft können wir nicht vollkommen nach Gottes Gesetzen leben. Straucheln wir nur in einem Gebot Gottes, sind wir schuldig. Da helfen das viele Gutestun, alle Mühe und Hingabe nichts. Wir alle brauchen Vergebung durch Gott.
Jesus war hier auf Erden der einzige Mensch, der die Gesetze Gottes erfüllen konnte. Gottes Sohn wurde Mensch, damit unsere Übertretung im »Fleisch«, d. h. an dem Menschen Jesus, gerichtet werden konnte. Dies geschah am Kreuz von Golgatha, wo Jesus stellvertretend für uns starb. Durch den Glauben an dieses Erlösungswerk wird der Mensch gerecht vor Gott. – Die menschliche Gerechtigkeit verlangt das Einhalten von Gesetzen und Vorschriften, die göttliche Gerechtigkeit verlangt Glauben an den einzig Gerechten, Jesus Christus. In ihm wird der Glaubende zu einer neuen Schöpfung, zu einem neuen Menschen. Das Alte wird zurückgelassen. Und auch wenn wir erneut sündigen, stehen wir nicht mehr unter Gesetz, sondern unter der unfassbaren Gnade unseres großen Gottes.
Axel Schneider