Hektik, Stress, Eile! Diese Begriffe sind vielen Menschen regelrechte Alltagsbegleiter. Arbeit von früh bis abends, sogar am Wochenende. Ist man in der Gesellschaft unterwegs, verspürt man geradezu dieses Getriebensein. Neulich hörte ich während einer Autofahrt im Radio ein Lied, in dem es genau darum ging. In einer Strophe wurde folgender Satz gesungen: »Immer muss man überall schnell sein!« Kleine Situationen des Alltags bestätigen das. Das Internet muss immer schnellere Verbindungen aufweisen, die Autobahnen sollen möglichst keine Geschwindigkeitsbeschränkungen haben, damit man so zügig wie möglich am Zielort ankommt. Sogar an der Supermarktkasse hat man das Gefühl, man wird nur möglichst schnell durchgeschleust. Schnell, schnell, schnell - lautet die Devise.
Dieses Tempo ist für immer mehr Menschen zu viel. Sie ziehen sich zurück oder werden krank. Der Mensch ist als Wesen geschaffen, das neben der Arbeit auch Ruhe benötigt. Wir müssen uns regenerieren, auftanken und Kräfte sammeln. Tun wir das nicht, ist unser Akku bald leer. Unsere Seele benötigt Nahrung. Diese erhält sie nicht im Trubel des Alltags. Ein Sprichwort sagt: »In der Ruhe liegt die Kraft.« Da ist etwas Wahres dran.
Gott selbst möchte durch die Bibel zu uns sprechen. Dazu bedarf es Ruhe und Konzentration. Die Worte der Bibel erreichen nur so unsere Seele. Und sie sind die Nahrung für unser Sein. So wenig gesund es ist, hastig die Mahlzeiten zu verschlingen, so brauchen wir auch Stille und Zeit, das Wort Gottes auf uns einwirken zu lassen. So sagte Jesus: »Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes ausgeht« (Matthäus 4,4).
Thomas Lange