»Tue recht und scheue niemand« ist die Lebensregel vieler Menschen, und sie hat ja auch etwas für sich. Wer rechtschaffen nach den Gesetzen seines Landes lebt, wird nirgends anecken, ja, mehr noch, er wird Achtung und Anerkennung bei seinen Mitmenschen finden. Unser großer deutscher Dichter Goethe ist sogar so weit gegangen, dass er diese Devise in dem Zweizeiler zusammenfasste: »Tu das Rechte in deinen Sachen; das andre wird sich von selber machen.« Wenn wir »recht« sind, wird das Leben von allein laufen.
Die Frage, die wir uns allerdings stellen sollten, ist, ob wir in den Augen Gottes überhaupt etwas »recht« machen können. Unser Tagesvers spricht von den beiden Begriffen »verloren gehen« und »ewiges Leben haben«. Es gibt also beides. Offensichtlich sind wir nach den Maßstäben Gottes nicht »recht«; aber Gott will uns retten. Das hat er eindrucksvoll bewiesen: Er hat Jesus, seinen Sohn, in unsere Welt geschickt mit dem Auftrag, unsere Schuld auf sich zu laden, um dann die Strafe, die wir verdient haben, selbst zu erleiden. So sehr hat er die Welt geliebt! Die einzige Möglichkeit, nicht verloren zu gehen, ist der Glaube daran, dass der Tod Jesu als Strafe für meine Schuld nötig war.
Retten lassen wird sich natürlich nur der, der einsieht, dass er in den Augen Gottes nicht »recht« ist. Gott sei Dank haben viele Menschen dieses Wort Jesu ernst genommen, weil sie erkannt haben, dass Gott mit ihrem Leben nicht einverstanden sein konnte. Sie glaubten dem Versprechen Jesu, dass er sie nicht verloren gehen lässt, sondern sie zu einem ewigen Leben in seiner Gegenwart rettet. Eberhard Liebald