Bei der letzten Mitarbeiterbesprechung hat eine Mitarbeiterin die Aufgabe übernommen, alle Kinder anzuschreiben. »Wenn sie das erledigen will, dann können wir uns alle darauf verlassen«, hieß es. Und eigentlich sollte das immer so sein! Paulus hatte solche Leute im Team. Und die brauchte er dringend. Denn unmöglich konnte er selbst alle Aufgaben erledigen. Tychikus war so einer. Seine Zuverlässigkeit war vorbildlich. Sie zeigte sich in vielerlei Hinsicht:
Er transportierte so wertvolle Dokumente von Rom an ihre Bestimmungsorte wie den Epheser-, den Kolosser- und den Philemonbrief. Wäre er in dieser Transportaufgabe unzuverlässig gewesen, hätte er dem Reich Gottes damals wie heute enorm geschadet. Nicht nur die Gemeinden damals hätten verzweifelt auf die paulinischen Schriften gewartet, sondern bis heute würden uns wichtige Dokumente des Neuen Testamentes fehlen. Wir ahnen oft gar nicht, wie weitreichend die Folgen sind, wenn wir nicht zuverlässig unsere Aufgaben erfüllen – selbst wenn es nur Transportdienste sind.
Weiterhin übermittelte Tychikus Nachrichten. Er sollte aus erster Hand in Kolossä und Umgebung berichten, wie es Paulus in Rom ging und er sollte auch die Umstände in Kolossä in Erfahrung bringen. Wie zuverlässig sind unsere Gemeindenachrichten? Berichten wir objektiv? Wie sieht es mit Wertungen bzw. Übertreibungen aus? Ein falsches Wort kann die Situation völlig entstellen. Über Jahre können ganze Gemeinden belastet sein, wenn wir diesen Dienst voreingenommen tun. Wir dürfen nie vergessen, was auch immer wir weitergeben, es handelt sich um Gottes Gemeinde, und wir sind in solchem Fall Gottes Mitarbeiter. Zuverlässigkeit ist wichtiger als wir oft ahnen. Hartmut Jaeger