Starker Regen hatte den Boden um die ostchinesische Stadt Wenzhou aufgeweicht. Vermutlich dadurch stürzten am 10. Oktober 2016 frühmorgens mehrere selbst errichtete Wohnhäuser ein. Durch das Unglück kamen 22 Menschen ums Leben. Nach zwölf Stunden fanden die Rettungskräfte in den Trümmern die dreijährige Wu Ningxi als eine von nur sechs Überlebenden. Der Zeitung »China Youth Daily« sagte ein Retter: »Das Kind überlebte nur dank der Tatsache, dass ihr Vater es mit seinem eigenen Fleisch und Blut schützte!«
Was war geschehen? Laut ntv war Wus Familie im eigenen Wohnzimmer lebendig begraben worden. Der Vater, ein 26-jähriger Fabrikarbeiter, hatte seine kleine Tochter schützend in den Arm genommen und sich über sie gebeugt, als die Geschossdecke auf sie stürzte. Wu Ningxi hatte deshalb nur leichte Verletzungen und überlebte. Ihren unter einem Betonpfeiler liegenden Vater konnten die Helfer jedoch nur noch tot bergen – in seinem Schoß hatte er die Kleine weitgehend vor herabstürzenden Teilen schützen können.
Wu Ningxi überlebte, weil ihr Papa sie dermaßen liebte, dass er alles – sogar sein eigenes Leben – riskierte, damit sie die Chance bekam, leben zu bleiben. Der 26-Jährige hatte in Kauf genommen, dass er, um sein Kind zu beschützen, mit dem Leben bezahlen musste. Das erinnert mich an Jesus Christus: Er wusste, was nötig war, um uns zu retten. Man kann nur dank der Tatsache überleben, dass Jesus Christus uns mit seinem eigenen Fleisch und Blut schützte. Wovor? Vor dem Ort, »wo die Qual nicht endet und das Feuer nicht erlischt« (Markus 9,48). Wie lieb muss Jesus die haben, die ganz bewusst bei ihm Schutz suchen, dass er sich – sehenden Auges! – in den Tod begab, damit wir das ewige Leben haben können. Markus Ditthardt