Die jungen Damen haben Signalwirkung, das muss man ihnen lassen. Reizfiguren sind sie mit ihrem prüfenden Blick und dem Stadtwappen am Ärmel. Kaum geliebt, oft verwünscht, selten gern gesehen. Wer hatte nicht schon einschlägige Erfahrungen mit ihnen, die Stimmung und Konto gleichermaßen belastet haben? Wer kennt nicht das plötzlich aufkeimende Ahnen beim Einkaufsbummel, dass sich zur Gewissheit verdichtet, die den Schritt beschleunigt und beim Auto ihre Bestätigung findet: Sie haben wieder zugeschlagen – Zahlschein statt Parkschein – wie ärgerlich! Ja, die Ordnungshüterinnen sind unerbittlich. Den Parkschein vergessen haben, das gilt einfach nicht; so könnte ja jeder kommen. Da gibt’s nur eins: zahlen.
So ein »Knöllchen« ist ja noch nicht das Schlimmste. Und die Politessen tun nur ihre (für sie nicht immer angenehme) Pflicht. Aber wen tröstet das schon; man ist erst mal verstimmt, und manchmal zu Recht.
Unser Schöpfer ist uns gegenüber immer im Recht, denn wir übertreten permanent seine Gebote. Aber die meisten belastet das weniger als ein belastetes Konto. Wie rennen wir los, wenn uns einfällt, dass wir die Parkscheibe vergessen haben. Und wie erleichtert ist man, wenn man keuchend am Auto feststellt, dass »sie« noch nicht da war und die befürchtete Strafe ausblieb. Wie viel eiliger sollten wir es haben, unser »Schuldenkonto« bei Gott zu begleichen. Von uns aus können wir das allerdings nicht. Deshalb hat, weil wir zahlungsunfähig sind, Jesus Christus für uns die Bürgschaft übernommen. Er hat die uns zugedachte Strafe erlitten, als er am Kreuz für uns starb. Können Sie das glaubend annehmen? Dann wird der Schulderlass wirksam und Sie sind entlastet. Johann Fay