Es wird berichtet, dass dem russischen Physiologen Iwan Pawlow einmal ein Prüfungskandidat gegenübersaß, der kein Wort sprach. Auf die erste und zweite Frage war er stumm, auch bei der dritten schwieg er. »Nun gut«, sagte Pawlow nach einer Weile ebenso ratlos wie geduldig: »Schweigen wir einmal von etwas ganz anderem.« – Schlechte Vorbereitung auf den Tag der Examensprüfung kann eine peinliche Situation herbeiführen, die hier noch humorvoll entschärft wurde. Im Tagesvers ist von einer Vorbereitung auf einen sehr wichtigen Tag die Rede, der sich ein Christ sorgfältig widmen soll. Es geht an diesem Tag zwar nicht um eine Zulassungs- oder Examensprüfung, aber doch um das Erlangen eines Zustandes, welcher dem Ehrentag des Sohnes Gottes würdig ist. Wie kann dieser erreicht werden, damit sich niemand zu schämen braucht?
Zunächst: nicht ohne Gottes verändernde Kraft. Aber auch auf uns liegt Verantwortung. Gott will uns mit seinem Wort anleiten. Um treffsicher seinen Willen zu tun, muss man ihn gründlich erforschen. Man lernt am meisten aus der fortgesetzten Gemeinschaft mit Gott, über seinem Wort und im Gebet. Leben wir dann nach dieser Erkenntnis, wird unser Charakter geformt und unser Verhalten unangreifbar. Über das Ergebnis entscheidet allein Jesus Christus. Darum ist es vor allem wichtig festzustellen, worauf es ihm ankommt, und dies im eigenen Leben zu verwirklichen. Worauf kommt es ihm denn an? Paulus nennt die Liebe, die bei uns immer größer werden und immer weiter reichen soll. Zuerst in Bezug auf Gott, dann aber auch gegen unsere Glaubensgenossen und schließlich gegenüber allen Menschen, mit denen wir zu tun haben.
Joachim Pletsch