Donnerstag, 11. März 2004

Leitvers

»Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben »;
und: »Wenn er sich zurückzieht,
wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.«

Hebräer 10,38

Zeitzeichen

Oskar Lafontaine tritt zurück

Warum fahren Politiker nicht gerne mit der Bahn? Weil es am Bahnsteig immer heißt: »Zurücktreten bitte!« Solche Witze gibt es viele. Ein Fünkchen Wahrheit steckt darin. Oskar Lafontaines Rücktritt hat daher alle überrascht. 1943 als Sohn eines Bäckers in Saarlouis geboren, macht Lafontaine eine steile Karriere. Studium mit Diplomabschluss. 1966 Eintritt in die SPD, 1968 Mitglied im Landesvorstand der SPD Saarland. 1970 Abgeordneter im Saarländischen Landtag, dann Oberbürgermeister in Saarbrücken und ab 1979 Mitglied im Bundesvorstand der SPD. 1985 Ministerpräsident im Saarland. Am 16.11.95 Bundesvorsitzender der SPD. Gerhard Schröder, der neue Bundeskanzler, ernennt ihn im September 1998 zum Finanzminister der BRD. Nur 6 Monate später gibt Oskar Lafontaine schriftlich seinen Rücktritt von allen Ämtern bekannt. Viele seiner Parteigenossen haben ihm das damals übel genommen.
Von Politikern wünscht man sich manchmal den Rücktritt; aber was ist davon zu halten, wenn sich jemand plötzlich aus einer Verantwortung zurückzieht und damit andere enttäuscht? Das passiert häufig auch im »normalen Leben«, etwa wenn ein Versprechen nicht eingehalten wird, Freundschaften aufkündigt werden oder gar die Ehe gebrochen wird. In unserem Tagesspruch wird gesagt, dass Gott an so einem Verhalten keinen Gefallen hat. Das bezieht sich auf solche, die damit liebäugeln, sich aus der Verbindlichkeit des Glaubens an Gott zu lösen. Gott will uns immer ganz, ein bisschen gerettet sein gibt es nicht. Entweder wir stehen ganz auf seiner Seite oder gar nicht. Diese Konsequenz sollten wir nicht nur gegenüber Gott an den Tag legen, sondern auch überall sonst in unserem Leben. Joschi Frühstück
Frage
Wie halten Sie es mit der Verbindlichkeit gegenüber Gott und den Menschen?
Tipp
Man muss zu seiner Verantwortung stehen, auch wenn man dafür Demütigung in Kauf nehmen muss.
Bibellese
Johannes 3,1-21

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