Kaum zu glauben, aber wahr: Bei Reiter-Standbildern gibt es ein verborgenes Erkennungszeichen. Die Position der Pferdefüße macht eine Aussage über den dargestellten Reiter. Anhand der Beinstellung erfährt man etwas über den Tod des Abgebildeten. Berühren alle vier Hufe der Pferde-Skulptur den Boden, ist der Reiter eines natürlichen Todes gestorben. Stehen nur zwei Hufe auf dem Sockel und zwei ragen in die Luft, ist der Reiter auf dem Schlachtfeld gestorben. Bei nur einem erhobenen Huf ist der Reiter seinen Verletzungen erlegen, die er im Kampf davontrug.
Mit der Kenntnis dieser Symbolik wollen wir jetzt einen Blick auf das Denkmal der Liebe Gottes - das Kreuz von Golgatha - werfen: Dort sehen wir den Sohn Gottes in seiner entscheidendsten Schlacht. Zwischen Himmel und Erde hängend, erringt er den Sieg über Satan, die alte Schlange. Ja, auch auf Jesus Christus trifft die Symbolik zu: Er starb im Kampf! Seine beiden Füße sind von Nägeln durchbohrt, aber sie berühren nicht den Boden! Genau so war es angekündigt: Er würde der Schlange den Kopf zertreten, aber ihm würden dabei die Fersen zermalmt (1. Mose 3,15). Der Himmel ist sein Thron und die Erde sein Fußschemel (Jesaja 66,1). Aber ihm wird auf der Schädelstätte der Schemel unter den Füßen weggezogen. Er musste dort die gewaltigste Schlacht ausfechten, die je auf dieser Erde gefochten wurde. Er durchlitt nicht nur die Abgründe menschlicher Grausamkeit, sondern er erduldete die totale Gott-Verlassenheit im Gericht über aller Menschen Schuld. Seine Füße aus Fleisch und Blut gingen dort durch den glühenden Ofen des Strafgerichts Gottes (Offenbarung 1,15). Auf seiner Bodenlosigkeit fußt meine Rettung. Was für eine Gnade!
Andreas Fett