Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Johannes 3,36
Am 11. März 2011 wurden weite Teile der japanischen Pazifikküste durch einen gewaltigen Tsunami zerstört, ausgelöst durch das sogenannte Tōhoku-Erdbeben. Ganze Ortschaften verschwanden völlig. Nur die kleine Fischerstadt, Fudai blieb davon verschont. Das hatte sie ihrem damaligen Bürgermeister, Kotako Wamura, zu verdanken, der gegen jahrelange Proteste seiner Bürger eine fast 16 Meter hohe stabile Mauer vor dem ganzen Ort errichten ließ. Der Bürgermeister war so hartnäckig gewesen, weil er in den gleich hinter dem Ort ansteigenden Bergen uralte Gedenksteine untersucht hatte, die anzeigten, wie hoch vor Jahrhunderten schon manche Tsunamis die Küste berannt hatten. Es bedarf oft großen Mutes und erstaunlicher Standhaftigkeit, um in ruhigen Wohlstandszeiten die Mitmenschen dazu zu bringen, möglichen Gefahren vorzubeugen, besonders wenn es Opfer erfordert.
Unser Tagesvers gleicht einem solchen uralten Gedenkstein, an dem man ablesen kann, was nicht nur japanischen Fischern, sondern allen Menschen droht, wenn sie nicht vorsorgen. Gottes Zorn wird ein weit schlimmeres Ereignis als der größte Tsunami sein, weil er nicht nur alles zerstören wird, was Menschen jemals errichtet haben, sondern weil er ewige Verdammnis für alle Betroffenen bedeutet. Das klingt in den Ohren der meisten Menschen leider noch unmöglicher und unzumutbarer als die Forderungen des Bürgermeisters von Fudai für die dortigen Fischer. Nur mussten diese damals zu ihrem Glück gehorchen, während die Menschen heute dies nicht tun müssen, weil Gott nur Freiwillige retten will und er ihnen die Freiheit lässt, sein Angebot zu missachten. Aber um welchen Preis tun sie das? Wir sollten uns doch wohl lieber warnen lassen und die Bedrohung ernst nehmen!
Hermann Grabe