Sonntag, 11. Mai 2003

Leitvers

Denn es hat auch Christus einmal für Sünden gelitten,
der Gerechte für die Ungerechten,
damit er uns zu Gott führe.

1. Petrus 3,18

Mission

Ein besonders trostloser Knast

Waren Sie schon einmal im Gefängnis? Dabei meine ich gar nicht einen Aufenthalt dort als Häftling, sondern nur kurz als Besucher. Einen solchen Besuch möchte ich hier schildern. Dieses Gefängnis wird allerdings (zum Glück!) wohl kaum jemand von uns kennen lernen, denn es liegt im Kongo in Afrika. Schon viele Jahre sind dort zwei deutsche Missionarinnen tätig. Zu ihren selbstgestellten Aufgaben zählen auch regelmäßige Besuche in dem etwa zehn Kilometer entfernten Gefängnis. Mit einheimischen Christen als Begleitern und den großen Gepäckraum gefüllt mit Maismehl und getrocknetem Fisch fahren sie dort hin und werden von der Gefängnisleitung gerne eingelassen. Denn oft gibt es vom Staat keine Verpflegung für die Häftlinge. So sind sie auf andere Quellen angewiesen, entweder von Verwandten – doch nur wenige haben solche in der Nähe – oder von Christen, die aber selbst meist kaum das Nötigste haben. Von gespendeten Geldern aus Deutschland helfen deshalb die beiden Missionarinnen, die Not zumindest etwas zu lindern.
Das ist aber nicht der einzige Zweck der Besuche. In ihrer trostlosen Lage sollen die Häftlinge vielmehr auf den hingewiesen werden, der aus einem Gefängnis befreien will, in dem sich jeder Mensch befindet – dem Gefängnis der Sünde, der Trennung von Gott. Denn diese Haft ist länger als lebenslänglich, sie ist ewig. Und Jesus Christus ist gekommen, um als der Gerechte stellvertretend für die Ungerechten – und jeder von uns zählt in den Augen Gottes dazu – zu leiden und zu sterben. Wer sich ihm bewusst ausliefert – an ihn glaubt – der darf frei werden für das ewige Leben mit Gott. Das hat auch mancher Häftling dort im Kongo erfahren. Otto Willenbrecht
Frage
Haben Sie Gott schon einmal dafür gedankt, in Deutschland leben zu dürfen?
Tipp
Jesus Christus kann auch für uns unlösbare Fesseln lösen.
Bibellese
Lukas 4,14-21

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