Vor einigen Jahren veröffentlichte die amerikanische Natur- zeitschrift »National Geographic« einen Bericht über eine Gruppe von Rangern, die sich nach einem Waldbrand im Yellowstone Park einen verbrannten Bergpfad hochkämpften, um sich einen Überblick über den verursachten Schaden zu verschaffen.
Während des Aufstiegs fand einer der Parkwächter einen verbrannten kleinen Vogel neben den Überresten eines Baumes. Ohne etwas zu ahnen nahm er einen Stock und drehte den Vogel um. Im gleichen Augenblick huschten drei winzige Küken unter den Flügeln hervor. Im Bewusstsein der drohenden Gefahr hatte die Mutter ihre Kleinen offensichtlich zum Baum getrieben und unter ihren Flügeln verborgen. Sie hätte sich selbst vor dem Eintreffen der Feuersbrunst in Sicherheit bringen können, zog es aber vor, ihre Kinder nicht im Stich zu lassen. Als sich die Flammen heranwälzten und ihren kleinen Körper schließlich verbrannten, boten ihre Flügel den drei Küken einen sicheren Überlebensraum. Sie war bereit zu sterben, damit die, die bei ihr Schutz gesucht hatten, leben konnten. So hat auch Jesus Christus sein Leben gelassen, damit alle gerettet werden, die sich zu ihm flüchten.
Die Bibel verwendet an verschiedenen Stellen das Bild der Sicherheit gebenden Flügel Gottes. Dort möchte er seine »Kinder versammeln … wie eine Henne ihre Brut« (Lukas 13,34). Einen bewahren-deren Ort vor den uns täglich umgebenden Stürmen des Lebens und vor den Flammen der Versuchung kann es nicht geben. Dort sind wir sicher. Martin von der Mühlen