Im Mai 2007 waren wir zu einer evangelistischen Vortragsreise auf der Krim (Ukraine). An verschiedenen Universitäten von Simferopol durften wir wissenschaftlich orientierte Vorträge halten, in denen auch Evangelium deutlich gesagt werden konnte. Bemerkenswert war für mich die große Offenheit der Studenten für biblische Zusammenhänge. Unvergessen bleibt mir eine Nachmittagsvorlesung, nach der die Studenten keine weitere Veranstaltung im Programm hatten. So gab es für die übliche Diskussionszeit kein Limit, und es wurden Fragen über Fragen gestellt. Natürlich fehlte auch jene nicht, die so häufig von Nichtbekehrten gestellt wird: »Was ist mit all den Menschen, die das Evangelium nie gehört haben?« Dahinter steht die Vermutung, dass diese wegen ihrer Unwissenheit evtl. automatisch in den Himmel kommen könnten. Ich gab die verkürzte Antwort: »Natürlich ist es in der Beurteilung Gottes ein Unterschied, ob jemand das Evangelium gehört hat oder nicht.« Darauf antworte der Student: »Schade, dass ich es heute gehört habe!«
Mir war klar, was er damit meinte: »Heute habe ich die Herausforderung des Evangeliums gehört; nun ist eine Entscheidung von mir fällig. Diese will ich aber nicht treffen, denn dann müsste ich mein sündiges Leben ändern. Wäre ich nie damit konfrontiert worden, könnte ich Gott einmal sagen: ›Ich habe das alles nicht gekannt.‹ Das aber wurde mir heute vermasselt - wie schade!«
Denken nicht Viele so? Sie glauben, ohne das verkündigte Evangelium seien sie bedingungslos von Gott angenommen. Das aber ist ein Irrtum, wie es der obige Vers aus Römer 2,12 bezeugt. Werner Gitt