Wir haben zu Hause einen naturnahen Garten. Das Zentrum bildet ein 100m² großer Teich mit einer Fülle üppiger Wasserpflanzen und Fischen, Fröschen, Kröten, Ringelnattern, jeder Menge Insekten usw. Es gibt einen Zufluss über einen Wasserfall, der zwischen Felssteinen hindurch in einen Quellteich strömt, von wo aus der Bach sich in den Teich ergießt. Schwalben, Libellen und Fledermäuse fühlen sich gleichermaßen wohl. Das Ganze ist uns ein Bild von der wunderbaren Schöpfung, wie sie aus der Hand Gottes hervorging. Doch an heißen Sommertagen vermehren sich fiese Algenfäden rasend schnell und bedrohen das gesamte Ökosystem. Dann denken wir an das Böse, das in diese herrliche Schöpfung eingedrungen ist und alles ersticken will.
Wir versuchen den Teich, den Lebensraum unzähliger Lebewesen, dadurch zu erhalten, dass wir die Algen fleißig mit Fischnetzen herausholen. Und so greift Gott auch in das Leben von Einzelnen und von ganzen Völkern ein und bewahrt sie – man möchte sagen – vor sich selbst, indem er sie hindert, so böse zu handeln, wie sie es von sich aus täten. Andernfalls hätten sich die Menschen schon selbst ausgerottet.
Wenn wir heute wieder einen schönen Tag erleben, einigermaßen gesund sind, friedliche Zeiten genießen und satt zu essen haben, sollten wir Gott von Herzen danken, dass er uns vor den wuchernden Auswüchsen des Bösen bis heute bewahrt hat, die uns wie die Algen im Teich zu verschlingen drohen. Es kommt aber einmal ein Tag, an dem er dem Bösen ein Ende setzt und sein Reich aufrichtet, in dem das Böse keine Macht mehr hat. Wer jetzt schon zu Gott gehört, wird dann ewig bei ihm sein dürfen. Hartmut u. Regina Urich